Aktien – Wie der Preis einer Aktie zustande kommt

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis

Aktien und andere Wertpapiere werden an einer Börse gehandelt. Soweit so klar. Neben der Funktion der Aktie, die einen Eigentumsanteil an einem Unternehmen darstellt und damit zur Gewinnbeteiligung berechtigt, hat man mit Aktien auch die Möglichkeit, auf eine bestimmte Preisentwicklung zu spekulieren.

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In diesem Artikel beschreiben wir, was Aktien sind und geben Grundlagen und Definitionen zu der Thematik.

Viele haben schon davon gehört, dass es auch Menschen gibt, die auf fallende Aktienkurse setzen. Wieder andere können an der Entwicklung einer Aktie teilhaben, ohne die Aktie überhaupt zu besitzen. Die Möglichkeiten an der Börse sehr vielfältig und eine der wesentlichen Fragen, die dabei auftauchen lautet: wie ist das alles möglich und wie entsteht der Preis dafür?

 

Man könnte die Frage leicht mit der Antwort abhandeln: Angebot und Nachfrage. Diese Antwort würden wir vom Bankberater hören, aber sie beantwortet unsere Frage nicht vollständig. Wir möchten etwas anschaulicher vorgehen. Nehmen wir dazu zwei Personen und zwei Institutionen an: den Käufer und den Verkäufer, die Bank und die Börse.

 

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Kauf einer Aktie etwa den Charakter einer Wette hat: man wettet darauf, dass der Kurs der Aktie steigt und dadurch ein Gewinn erzielt wird. Damit diese „Wette“ zustande kommt, benötigt man jemanden, der dagegenhält. Das ist in diesem Fall der Verkäufer. Damit sich Käufer und Verkäufer überhaupt finden können, müssen sie sich auf einem „Marktplatz“ treffen, der Börse. Beide nennen nun der Börse ihren Wunschpreis. In der Realität übernimmt die Kommunikation mit der Börse Ihre Bank oder Ihr Broker.

 

Nun stehen zwei Preise im Raum: der Angebotspreis (Briefkurs) und der Nachfragepreis (Geldkurs). Man kann sich vorstellen, dass die beiden Preise nicht immer übereinstimmen. Der Käufer möchte am liebsten weniger bezahlen als der Verkäufer haben will. Der Unterschied dazwischen wird „Spread“ genannt.

 

Es gibt viele Börsen an denen Wertpapiere gehandelt werden. Angenommen Sie wollen die Aktien von Apple kaufen, dann können Sie das an den folgenden deutschen Handelsbörsen tun:

Apple Aktie Handelsplaetze

Quelle: finanzen.net

Sie können sehen, dass es eine Vielzahl an Handelsplätzen gibt, an denen Sie die Aktie kaufen können (das sind, wie erwähnt nur die deutschen Handelsplätze). Was Sie aber auch sehen ist, dass das gehandelte Volumen sehr unterschiedlich ist. Die Aktie wird am Häufigsten über „Tradegate“ gehandelt (über 100.000 Stück). Dieses Handelsvolumen nennt man auch „Liquidität“ der Aktie. Anders: man kann die Aktie schneller kaufen bzw. verkaufen, wenn die Liquidität sehr hoch ist. Anders ist es z.B. an der Börse Hannover, dort wurden gerade einmal 36 Stück gehandelt, wer hier seine Aktie verkaufen will, muss entweder länger auf einen passenden Käufer warten oder seine Preisvorstellung anpassen.

 

Mit anderen Worten

Der Kauf und Verkauf an einer Börse lässt sich vergleichen mit dem Kauf oder Verkauf eines Autos. Wenn wir ein Auto verkaufen wollen, können wir es z.B. bei mobile.de oder autoscout24.de inserieren. Das sind die „Börsen“. Sie stellen das Auto mit Ihrer Preisvorstellung dort ein und warten auf einen Käufer. Wenn sich kein Käufer meldet, müssen Sie mit Ihrem Preis heruntergehen oder länger warten und hoffen. Angenommen es meldet sich ein Käufer, dann können Sie das Auto zum gewünschten Preis verkaufen. Wer einen VW Golf verkaufen will, wird auf eine höhere Nachfrage treffen als wenn er einen Lada verkaufen möchte. (das soll nicht abwertend gegenüber Lada sein)

 

Um es ganz aktuell zu halten: wer momentan ein Dieselfahrzeug verkaufen möchte, wird vermutlich seine Preisvorstellung nach unten anpassen müssen, da der Wert von diesen gesunken ist. Ist der Wert einer Aktie gesunken, weil das Unternehmen schlechte Ergebnisse abgeliefert hat, sinkt auch der Preis der Aktie.

 

Bei fallenden Kursen gewinnen

Wenn man das Prinzip der Preisgestaltung verstanden hat, kommt man zwangsläufig zu der Frage, wieso man nicht auch auf fallende Kurse setzen kann. Wie auch bei einer Wette, gibt es an der Börse die Möglichkeit, auf negative Ereignisse zu setzen. Beispielsweise, dass der Kurs einer Aktie oder eines Index fällt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, viele haben bereits von “Leerverkäufen” gehört, bei dem man Aktien verkauft, die man nicht besitzt. Man leiht sie sich lediglich für einige Tage von jemanden, verkauft diese an der Börse und spekuliert darauf, sie wenige Tage später günstiger kaufen zu können, um die Leihgabe zurückzugeben. Nicht zu Letzt durch die Ereignisse um Game Stop und AMC, wird deutlich, dass das sogenannte Short-Selling erhebliche Risiken mit sich bringt.

 

Darüber hinaus gibt es noch “Derivate” und “Optionen”, mit denen man auf fallende Kurse setzen kann. Das bedeutet nicht, dass man mit diesen Finanzinstrumenten nicht auch auf steigende Kurse setzen kann.

 

Die Möglichkeiten sind vielfältig, allerdings raten wir dringend davon ab, als unerfahrener Anleger mit Derivaten, Optionen, Zertifikaten und ähnlichem zu handeln. Die Preisermittlung und -Entwicklung ist deutlich komplexer und schwieriger nachzuvollziehen. Nicht umsonst werden bei der Eröffnung eines Depots Fragen zur Anlegererfahrung gestellt.

 

Fazit

Der Preis einer Aktie entsteht durch Angebot und Nachfrage. Damit sich beide Seiten finden, benötigt man eine Börse. Wenn sowohl Angebot als auch Nachfrage hoch sind, entsteht ein hohes Volumen durch die vielen Käufe und Verkäufe, die Liquidität ist hoch und die Preisfindung sehr schnell. Da es unterschiedliche Meinungen über die Kursentwicklung von Aktien gibt, gibt es auch die Möglichkeit, auf fallende Kurse zu setzen. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen, weil dadurch lediglich eine Vielzahl an Meinungen in Form von entsprechenden Finanzprodukten abgebildet wird. Gleichwohl muss man immer bedenke: wo es Gewinner gibt, gibt es Verlierer.

 

Zum Schluss: unsere Broker-Empfehlung

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