Der Preis eines Grundstückes ist im Endeffekt meist deutlich höher, als der Kaufpreis, der über das Internet offeriert wird. Viele Faktoren führen dazu, dass der Kaufpreis zum Teil um 10 bis 12% höher liegt, als der Preis, der für das reine Grundstück zu zahlen ist. Vor allem die Erhöhung der Grunderwerbssteuer zum Jahr 2015 in einigen Bundesländern Deutschlands auf einen Spitzenwert von 6,5% p.a. trägt dazu bei, dass die Preise für Grundstücke und Immobilien teurer geworden sind.
Hinzu kommen weitere Gebühren, wie häufig die Maklergebühren und auch die Gebühren, die beim Notar sowie beim Grundbuchamt entrichtet werden müssen. Fakt ist, dass der Grundstückskauf somit in der Regel mindestens 10% teurer wird, als der Preis, der für den Interessenten auf den ersten Blick ersichtlich ist.
In Deutschland gibt es viele gute Grundstücke und derzeit sind die Zinsen für Kredite sehr niedrig, so dass sich viele Interessenten für die Grundstücke und für Immobilien interessieren. Auch lange Finanzierungen tragen nicht dazu bei, dass Grundstücke uninteressant sind. Der niedrige Leitzins der europäischen Zentralbank trägt dazu bei, dass Kredite über 10 bis 20 Jahre Laufzeit kein Problem sind und nicht nur Investoren, sondern auch Privatpersonen Häuser und Grundstücke kaufen.
Wie teuer sind Grundstücke in Deutschland?
In Deutschland hängt der Preis je m² Grundstück von vielen Faktoren ab – vor allem aber ist es die Lage, welche den Preis beeinflusst und dafür sorgt, dass in Städten der Preis je Quadratmeter zum Teil bei deutlich über 1.000 Euro liegt. Deutlich günstiger und zum Teil unter 100 Euro je m² liegen die Preise für Grundstücke, die außerhalb der Städte auf dem Land liegen.
Wir empfehlen, dass Sie sich vor einem überstürzten Kauf von einem Grundstück ausführlich über Preise & Alternativen sowie gesetzliche Grundlagen informieren! Danach können Sie mit gutem Gewissen eine fundierte Kauf-Entscheidung für ihr Wunschgrundstück treffen!
Zu Unterscheiden ist dabei auch, dass es Grundstücke gibt, die als Gartenland gekauft werden und Grundstücke, die als Bauland oder Bauerwartungsland angeboten werden, was ebenfalls zu anderen Preisen je Quadratmeter führt. Wer außerhalb einer Großstadt wie Düsseldorf, Hamburg, München oder Berlin ein Grundstück kauft, sollte auf eine gute Anbindung per Autobahn oder sogar per Regionalexpress achten, so dass er zu einem Arbeitsplatz in die Stadt sehr schnell und ohne großen Aufwand gelangen kann. Infos zu Preisen und aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt gibt es bei der Redaktion von Immobilienthemen.
Von wem kann ich Grundstücke kaufen?
Grundstücke können in Deutschland von unterschiedlichsten Anbietern gekauft werden. Vor allem von privaten Anbietern, aber auch von der Stadt werden Grundstücke zum Kauf angeboten. Es ist möglich, dass die Grundstücke im Rahmen einer Ausschreibung erworben werden.
Wenn neue Wohnflächen erschlossen werden wollen, starten Gemeinden in Deutschland häufig eine Ausschreibung und Interessenten können sich auf die Grundstücke bewerben.
Wer ein Grundstück von einem Privatanbieter kaufen möchte, kann dieses in vielen Fällen ohne einen Makler machen, was einiges am Kaufpreis sparen kann. Alternativ werden viele Grundstücke in deutschen Städten über Makler angeboten, die natürlich eine Provision verlangen. Diese liegt prozentual bemessen am Kaufpreis in vielen Fällen bei 3 bis 5% der Summe.
Vorsicht bei Ungezieferbefall
Beim Erwerb eines Grundstücks muss auch auf möglichen Uungezieferbefall geachtet werden. Ungeziefer vom Nachbargrundstück wie Ratten, oder auch Milben können später zu ernsthaften Problemen führen. Gerade letztere sind ohne fachkundigen Hilfe schwer zu entfernen. Dieser Ratgeber gibt hierzu Hilfestellung.
Vor dem Kauf: Bebauungsplan der Grundstücke einsehen!
Wer ein Grundstück kaufen mag, der sollte sich vorher den Bebauungsplan der Straßen anschauen, die um das Grundstück liegen. Aus dem Bebauungsplan geht deutlich hervor, wie auf dem Grundstück gebaut werden kann.
Vor allem die Höhe des Hauses, bzw. die Anzahl der Etagen wird durch den Bebauungsplan festgelegt. Ebenfalls sollte vor dem Kauf geprüft werden, ob das Grundstück schon voll erschlossen ist. Alternativ werden Kosten für die Erschließung anfallen, das heißt zum Beispiel für die Verlegung von Strom und Wasser sowie Gasrohren.
Beispielsrechnung Immobilienkauf – welche gestaltet sich der Gesamtkauf?
Anhand einer Beispielsrechnung lässt sich schnell deutlich machen, wie sich die Kosten beim Kauf eines Grundstückes gestalten können. Fakt ist, dass mit einem höheren Kaufpreis für das alleinige Grundstück auch höhere Gebühren anfallen. Dabei spielt es keine Rolle, ob auf dem Grundstück ein Haus steht, oder nur das Grundstück gekauft wird.
Beispielsrechnung:
- Kaufpreis für das Grundstück: 190.000Euro
- Grunderwerbssteuer (Bundesländer NRW, SH, Saarland) (6,5%): 12.350Euro
- Maklerprovision (4%): 7.600Euro
- Notar und Grundbucheinträge (1,5%): 2.850Euro
- Gesamtpreis: 212.800 Euro
Der Kaufpreis des Grundstücks liegt bei lediglich 190.000 Euro, wird jedoch durch die Nebenkosten auf einen Gesamtpreis von 212.800 Euro angehoben. Dies entspricht einer prozentualen Preissteigerung von 11%. Es müssen also neben dem Kaufpreis zusätzliche 22.800 Euro aufgewendet werden.
Beim Kauf eines Grundstücks sollte in Deutschland bei der Finanzierung also unbedingt berücksichtigt werden, dass der Kaufpreis sich durchaus um ca. 12% erhöhen kann. Wer einen Ratenkredit zur Finanzierung eines Grundstücks, oder auch eines Hauses aufnehmen möchte, der kann auch zu einem Rahmenkredit übergehen.
Dieser kann zu jeder Zeit im gemäß des vorgesehenen Rahmes nach Wunsch ausgeschöpft werden und ist nicht auf eine exakte Summe festgelegt. Bei der Finanzierung sollte erst dann ein Vertrag über einen Kredit abgeschlossen werden, wenn die komplette Summe feststeht und keine weiteren Kosten entstehen können.