Geht es um das Thema Kapitalmarkt, klingeln bei vielen typischerweise die Alarmglocken auf: Investieren ist gefährlich, es gibt ein hohes Risiko, böse Spekulanten verschwören sich gegen die Welt und so weiter. Wenn es um Rendite geht, dann fallen hingegen oft nur Sprüche wie „es gibt sowieso kaum Zinsen“ oder „es lohnt sich doch gar nicht, etwas anzulegen, das ist den Aufwand nicht wert“.
So einfach ist es dann doch nicht. Vielmehr behaupten wir, dass diese Aussagen vor allem dann kommen, wenn man einerseits über keine nennenswerten Kenntnisse in diesem Bereich verfügt und/ oder der eigene Lebensstil auf Konsum ausgerichtet ist und man Angst vor Einschränkungen hat, die durch den möglichen Verlust von Geld einhergehen.
Nur wer investiert, kann eine Rendite erzielen
Wer Investiert, geht ein Risiko ein. Wer nicht investiert, geht kein Risiko ein. Soweit, so klar. Aber: nur wer investiert, kann auch eine Rendite erzielen.
Die Art des Investments, aber auch die Laufzeit, bestimmen dabei das Risiko.
Genauer betrachtet bildet bereits der Besuch einer Universität ein Investment mit Risiko: man Investiert seine Lebenszeit (und Geld) in Bildung und erhofft sich daraus eine möglichst hohe Rendite in Form eines guten Jobs mit hohem Einkommen. Das Risiko hierbei ist, dass man das Studium entweder gar nicht oder nur mit schlechten Noten abschließt. Oder es trotz gutem Abschluss nicht zum erhofften guten Job kommt. Wer das Risiko von vornherein gemieden hat, hat aber mit ziemlich großer Sicherheit keinen gut bezahlten Job bekommen.
Bezieht man das auf ein klassisches Investment am Kapitalmarkt, sieht man, dass nur durch das Eingehen eines Risikos auch eine Rendite erzielt werden kann. Das Risiko ist, das ist das Schöne am Kapitalmarkt, sehr individuell auf die Anlageform (Aktien oder Anleihen) bezogen. Oder auch anders: anstelle eines Studienganges, können wir eine Vielzahl von Studiengängen gleichzeitig besuchen und verringern damit unser Risiko bzw. erhöhen unsere Chancen.
Wer wissen möchte, wie ein Unternehmen überhaupt an den Kapitalmarkt kommt, kann das auf sehr anschauliche Art und Weise anhand eines alltäglichen Beispiels hier lesen.
Risiko und Rendite hängen stark miteinander zusammen
Nur wer bereit ist, ein Risiko einzugehen, wird auch eine entsprechende Rendite erwarten können. Das Eingehen eines Risikos darf dabei nicht automatisch mit Totalverlust gleichgesetzt werden.
Wer beispielsweise in eine Vielfalt an unterschiedlichen Aktien und Anleihen investiert, hat weniger zu befürchten, als jemand, der sein gesamtes Geld in eine Aktie investiert. Eine breit gestreute Diversifikation senkt das Risiko immens und die Rendite bleibt fast identisch hoch.
Oft sind es grundlegende (Anfänger-) Fehler, die zu hohen Verlusten führen. Wer ein Angebot sieht, bei dem traumhafte Renditen bei quasi keinem Risiko propagiert werden, muss stutzig werden. Wer früher beim Goldwaschen eine ertragreiche Stelle gefunden hat, hat sie für sich behalten. Wieso sollte es heute anders sein?
Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, in denen unbedarfte Anleger auf heilsame Versprechungen von hohen Renditen bei wenig Risiko hereingefallen sind.
Die goldene Regel
Um die Gefahr vor Fehlentscheidungen zu minimieren und Investitionsentscheidungen auf Basis rationaler Überlegungen anzustellen, hilft es, sich an bestimme Regeln zu halten. Die wichtigste Regel lautet:
Investieren Sie Ihr Geld über einen langen Zeitraum hinweg in eine Vielzahl an soliden Unternehmen. Value Werte bietet sich dafür besonders an.
Und ein Merksatz: Investieren Sie nie Ihr Vermögen innerhalb eines kurzen Zeitraumes.
Beide Sätze lassen sich einfach anhand eines Tankstellenbesuches veranschaulichen: Da in den Tank nur eine gewisse Menge an Litern reinpasst, wird der Sprit zu dem Preis gekauft, zu dem er eben angeboten wird. In gewisser Weise kann man versuchen, einige Cents pro Liter zu sparen, aber irgendwann muss man eben tanken.
Über einen langen Zeitraum hinweg wird damit ein durchschnittlicher Preis erzielt, obwohl zwar mal sehr teuer eingekauft wird, aber eben auch manchmal sehr günstig. Im Schnitt wurde somit nicht der schlechteste Preis bezahlt. Bei Aktien verhält es sich genauso. Niemand weiß, wo eine Aktie morgen stehen wird, aber es ist klar, dass über einen langen Zeitraum ein durchschnittlicher Preis für die Aktie bezahlt wird, der weder sehr gut noch sehr schlecht sein wird!
Fazit
Durch die Einhaltung dieser Grundregeln kann das Risiko enorm reduziert werden. Selbst eine Kapitalmarktkrise, wie im Jahr 2000, die Finanzkrise ab 2007 oder der Corona-Crash 2020, wären dann kein Todesstoß für ein Aktiendepot. Vielmehr würden Krisen clever genutzt werden, um gute Unternehmen günstig zu kaufen, während die halbe Welt verrücktspielt und den nächsten Weltuntergang beschwört.
Vorerst ist bereits viel geholfen, wenn die Grundsätze beachtet werden. Wer sein ganzes Geld auf eine Karte setzt, und dazu nur innerhalb eines kurzen Zeitraumes kauft, geht fast immer ein sehr hohes Risiko ein.
Um eine zusätzliche Streuung in das Portfolio zu bekommen sind ETFs auf hochdiversifizierte Indizes, wie den MSCI World zu empfehlen. Dies senkt das Risiko zusätzlich und die Rendite ist dennoch ziemlich gut, auf einen längeren Zeitraum betrachtet.
Zum Abschluss noch eine Empfehlung für einen Broker, bei dem Sie Orders zu 0 Euro Gebühren ausführen können.