WeltDerFinanzen ist eher auf langfristigen Vermögensaufbau ausgelegt aber dennoch wollen wir gelegentlich auch Werkzeuge und Strategien des kurzfristigen Handelns zeigen. Daher stellen wir in diesem Artikel die, bei privaten und professionellen Tradern sehr beliebten, Candlesticks bzw. Kerzencharts dar. Die japanische Entwicklung der Kursdarstellung existiert schon seit mehr als 100 Jahren. Eine Kerze gibt dem Trader einen besonderen Blick auf die Kursverhältnisse innerhalb einer Zeitperiode. Dabei unterscheidet sich die Kerzen- von der Liniendarstellung dadurch, dass sowohl der Eröffnungs- als auch der Schlusskurs sowie das Hoch und Tief sichtbar gemacht werden, während die Liniendarstellung nur auf Basis jeweils einer dieser Kursbereiche gezeichnet wird. Die Darstellungsart funktioniert bei diversen Anlagemöglichkeiten und wird vor allem bei Aktien und Kryptowährungen angewendet.
Die besondere Darstellung gibt dem Trader die Möglichkeit der besseren Bestimmung von relevanten Kursbereichen wie Unterstützungen oder Widerständen. Ein Candlestick besteht somit aus dem Körper und zwei Dochten. Der Körper stellt den Kursbereich zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs dar, während der Bereich zwischen dem Dochtende und dem Körper jeweils den Kursbereich zwischen Eröffnung- bzw. Schlusskurs und Hoch bzw. Tief darstellt.
Bekannte Candlestick-Formationen und was sie aussagen
Candlestick-Formationen gibt es In Hülle und Fülle. Auf Basis der bekannten Kursbereiche können Händler auf die aktuelle Nachfrage-Angebot Konstellation schließen. Eine Kurswende wird beispielsweise durch einen Hammer eingeleitet. Eine Hammer-Kerze sieht auch aus wie ein Hammer und deutet darauf hin, dass entweder starke oder schwache Nachfrage vorherrscht.
Tritt so ein Hammer auf, ist die Wende allerdings noch nicht bestätigt. Der Händler weiß aber, dass nun vermehrt Gegenkräfte am Markt tätig sind. Meist treten dann solche dynamischen Kehrtwenden an Widerständen oder Unterstützungen auf.
Strategie für den richtigen Entry mit Candlesticks
Die folgenden Tradingidee ist eine gängige Strategie bei der Kerzen zum Einsatz kommen, um den richtigen Eintrittszeitpunkt (Entry) zu finden. Dabei schauen Trader vermehrt auf die Schlusskurse der Kerzen. Das ist deshalb wichtig, weil die Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung der Richtung dann höher ist. Da Kerzen sehr gut Schlusskurse anzeigen, lassen sich Entrys damit gut optimieren.
Angenommen der Trader handelt Ausbrüche aus Seitwärtsphasen auf 15 Minuten Basis. Seitwärtsphasen stellen Konsolidierungen eines Trends dar und es ist wahrscheinlich, dass der Kurs wieder die gleiche Richtung aufnimmt, nur ist das halt nicht sicher. Oft verlieren Trader Geld, da sie sich zu sehr auf den reinen Ausbruch aus der Range verlassen. Da Fehlausbrüche vor allem in der heutigen Zeit sehr häufig auftreten, darf das nicht unterschätzt werden.
Und genau hier können sich Trader mit Hilfe der Candelsticks Abhilfe verschaffen. Der richtige Entry tritt dann auf wenn:
- Der Schlusskurs der Ausbuchskerze über dem Unterstützungs- bzw. unter dem Widerstandsbereich liegt.
- Das Hoch bzw. das Tief der darauffolgenden Kerze das Hoch/Tief der Ausbruchskerze übertrifft.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten Candlesticks in der Markttechnik einzusetzen, bilden sie doch eins der beliebtesten Werkzeuge von Tradern zur Kursdarstellung. Doch der größte Vorteil von Candlesticks ist die Möglichkeit zur Analyse bestimmter relevanter Kursbereiche sowie Nachfrage- und Angebotsverhältnisse, da sie Eröffnungs-, Schluss- sowie Höchst- und Tiefstkurse deutlich anzeigen.
Darüber hinaus fördern Candlesticks die Genauigkeit bei der Suche nach dem richtigen Eintritts- bzw. Austrittszeitpunkt. Es gibt deshalb auch übermäßig viele Händler, besonders im Day-Trading Bereich, die bestimmte Candlestick-Formationen handeln. Candlesticks bieten nicht nur einen Baustein bei der Umsetzung einer Tradingstrategie, sondern können sowohl als Indikatoren für Kursentwicklungen als auch Signalgeber für Kaufzeitpunkte dienlich sein.